21. Oktober 2023
Das DepotFäscht war ein zweitägiger Anlass mit einem vielgestaltigen Programm für gross und klein. Ein Ausschnitt aus dem gluschtigen Angebot: offene Türen in Ateliers und Betrieben, Holz biegen, Wagen besichtigen, Schnitzen mit Kindern, Konzerte, Theater, Ausstellungen, Figuren- und Objekteworkshop für Kinder, Video- und Mitwirkinstallation, Performance, Hofmarkt mit lokalen Produkten, Brocki, Bar, Kulinarisches, eine Feuerschale mit Sitzgelegenheiten auf dem Vorplatz.
Wir organisierten am 21. Oktober Tischgespräche und ein iranisches Znacht, das Mina und Hadi mit ihrem Team für 130 angemeldete Personen zauberten. Ein ganz herzlicher Dank ans gesamte Kochteam! Wie letztes Jahr stellte uns das Holzlabor für unseren Anlass verdankenswerterweise seine grosszügige Halle zur Verfügung.
Unsere Präsidentin, Constanze Schade, begrüsste die Anwesenden und erläuterte sorgsam und charmant, wie der Anlass konzipiert ist und abläuft.
Die Tischgespräche wurden von 15 Solinetz-Teilnehmenden moderiert. Zuerst stellten sich alle Moderator:innen vor. Es war sehr eindrücklich, spannend und bewegend, wie jede Person einen Einblick in ihr Leben, ihre Herkunft, ihren (Bildungs-)Weg und ihren momentanen Alltag vermittelte.
Mit Fragen, mitunter auch schmunzelnden, die sie im Voraus zusammengestellt hatten, leiteten die Moderator:innen dann die Gespräche. Eingeladen waren Interessierte, Kursteilnehmende, Freiwillige, Zaungäste, Verweilende. Und sie kamen zahlreich. Bis zu 80 Personen diskutierten lebhaft miteinander und tauschten sich aus. Zum Beispiel über Lieblingsessen, in der Schweiz nicht anerkannte Ausbildungen und was man dagegen unternehmen kann, über Druck und Stress, Freudiges und Schönes, Träume und Visionen, Diskriminierung, Kopftücher, Kreuze und andere Symbole, Frauenrechte und Gleichstellung hierzulande, Kinder, ob Männer nur beim «Bölle schneiden» weinen dürfen, Erwartungen und Hoffnungen.
Bereits während der Tischgespräche überraschte das iranische Kochteam die Tischrunden mit ungesüsstem Tee aus Rosenwasser, Safran und getrockneten Rosenblättern, dazu frische Datteln – ein noch nie gekostetes Gaumengedicht.
Ein Mitdiskutierer beschrieb den Anlass so: «Die Vorstellungsrunde war sehr berührend, und die anschliessenden interessanten Tischgespräche waren Nahrung für Herz und Gemüt.»
Das iranische Essen von Mina, Hadi und ihrem Team, an dem viele weitere Gäste teilnahmen, war überwältigend. Drei köstlich gewürzte Vorspeisen – gegrillte Auberginen, Tomaten, Knoblauch, Spinat, Zwiebeln, Pfefferminze, Baumnüsse, dazu getrocknete Brotstückchen zum Tunken – servierten sie direkt an die Tische. Dann ging das kulinarische Verwöhnungsprogramm mit Suppe, Hauptgang und Dessert am Büffet weiter – einfach unglaublich. Gemeinsames Geniessen der leckeren Speisen an den Tischen und Gespräche gingen ineinander über, ein schöner, intensiver Abend, der noch lange nachwirken wird.
Ein spezieller Dank geht an Sabine Schneider und Rosmarie Graf bzw. die reformierte Kirchgemeinde Mattenbach. Sie stellten uns ihre toll ausgerüstete Küche, Tische und Stühle unentgeltlich zur Verfügung. Toby vom Holzlabor kam auf die wunderbare Idee, wir danken ihm herzlich.
Die Bilder von Büsra Nur und Cornelia Hausherr laden zu einer kleinen visuellen Reise in die Tischgespräche und das gemeinsame iranische Znacht ein.
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